Nützlinge sind die natürlichen Gegenspieler von Pflanzenschädlingen. Ein sehr bekannter Nützling ist der Marienkäfer, der Blattläuse frisst. Andere Nützlinge dagegen, wie z.B. die Encarsia-Schlupfwespe, legen ihre Eier in die Schädlinge ab, wodurch diese verenden.
Dieser natürliche Regelmechanismus wird im Erwerbsgartenbau seit Jahren zur Schädlingsbekämpfung genutzt. Aber genau wie in unseren Gärten sind nie genug Nützlinge da. Bei Profi-Gärtnern werden daher gezielt gezüchtete Nützlinge eingesetzt. Von Insektenzüchtern werden diese als Eier oder Larven auf Blättern, Karton und Folien geliefert. Der Gärtner bringt sie nur noch zum richtigen Zeitpunkt an richtiger Stelle aus.
Im professionellen Gartenbau sind gezüchtete Nützlinge inzwischen Standard in der Schädlingsbekämpfung – und das nicht nur aufgrund des gestiegenen Umweltbewusstseins der Gärtner. Es gibt weitere handfeste Gründe dafür, etwa die zunehmende Wirkungslosigkeit chemischer Mittel oder die auslaufende Zulassung vieler Pflanzenschutzmittel. Biologischer Pflanzenschutz mit Nützlingen wird somit immer interessanter.
Gute Gründe auch für den Kleingärtner, sich neben der Nützlingsförderung auch mit dem gezielten Einsatz dieser Tiere zu beschäftigen, denn inzwischen sind Nützlinge auch für den Kleingärtner erhältlich. Bequem per Post geliefert, können sie die Nützlinge im Garten, Gewächshaus, aber auch zuhause auf dem Balkon, im Wintergarten und Zimmer eingesetzt werden.
Wichtige Hinweise zum Nützlingseinsatz
Nützlinge wie z.B. Schweb- und Florfliegenlarven sind die natürlichen Gegenspieler von Blattläusen. In der unberührten Natur halten sich Schädling und Nützling die Waage. In unseren angelegten Gärten oder gar dem Gewächshaus ist dies kaum möglich. Treten dort Pflanzenschädlinge auf, sind von den Gegenspielern in der Regel zu wenig da.
Um dem entgegenzuwirken, bringen Gartenbauprofis gezüchtete Nützlinge selbst zu ihren Pflanzen. Diese Form der Nachhilfe funktioniert. Im Erwerbsgartenbau ist der Einsatz gezüchteter Nützlinge wie Raubmilben oder Nematoden inzwischen Standard.
Aber auch der Kleingärtner kann die gezüchteten Tiere für seine Pflanzen nutzen. Die Ausbringung ist einfacher als man denkt. Weil aber Nützlinge Lebewesen sind, müssen für einen erfolgreichen Einsatz einige Dinge stets beachtet werden.